Tabletten, Pflaster und Pumpen

Die meisten Medikamente kommen als Tabletten. Manche werden mit einem Pflaster und wieder andere mit einer Pumpenvorrichtung verabreicht.

Tabletten

Wir alle kennen Tabletten. Ich will daher nicht allzuviel an dieser Stelle darüber sagen.

Manchmal halten sie lange, manchmal kurz.  „Lang“ bedeutet dabei meist 24 Stunden. Diese Medikamente haben oft den Beinamen „Retard“ – weil ihre Abgabe an den Körper verzögert wird.

Die wichtigste Eigenschaft – im Kontrast zu Pumpen und Pflastern –  ist: einmal im Magen, bekommt man sie im Regelfall nicht mehr heraus. Will man also zum Beispiel nachts oder nachmittags im Schlaf keine Wirkung mehr haben, sind Tabletten weniger geeignet. Denn der Resorptionsprozeß (also die Weiterverbreitung des Wirkstoffes durch die Magenwand in den Körper) läßt sich nach Einnahme auf regulärem Wege nicht mehr stoppen.

Die Fähigkeit zum vorübergehenden „Abschalten“ der Medikation (eine Pumpe kann man ausmachen, ein Pflaster entfernen) kann insbesondere in späteren Phasen gerade bei Parkinson eine wichtige Rolle spielen: denn zuviel Medikation geht dann mit den sogenannten „Überbewegungen“ einher. Das sind plötzliche, unkontrollierbare Bewegungen, die für den Patienten und sein Umfeld recht unangenehm werden können.

Pumpen

Derzeit gibt es für Parkinson vor allem zwei Formen von Medikamentenpumpen: die Duodopa- und die Apomorphin-Pumpe.

Mit der Duodopa-Pumpe wird L-Dopa zugeführt. Die Einbringung erfolgt in den Darm.

Apomorphin – der Grundstoff für die zweite Pumpenart – ist ein Agonist. Die Einbringung erfolgt über das Bindehautfettgewebe.

Bei der Anwendung von Pumpen hat man die höchsten Freiheitsgrade, die Dosierung der Medikation zu variabilisieren und den Bedürfnissen des jeweiligen Tagesabschnittes anzupassen. Denn in der Regel kann man nicht nur ein- und ausschalten, sondern man kann auch fast stufenlos das zugeführte Quantum an Medikamenten bestimmen. All dies sollte man natürlich nur unter ärztlicher Begleitung tun.

 

Pflaster

Es gibt auch Medikamentenpflaster. Zum Beispiel das sogenannte Neupro-Pflaster mit dem Agonisten Rotigotin.

Ähnlich wie bei der Pumpe kann durch Abziehen des Pflasters die Medikamentenzufuhr unterbrochen werden. Allerdings geht dies nicht ganz stufenlos, sondern jeweils in der Schrittgröße des Pflasters mit der geringsten Dosierung.

Dafür ist das Pflaster nicht so invasiv wie die Pumpe. Lediglich bei empfindlicher Haut könnte es zu Problemen kommen.

Also bleibt insgesamt als Fazit: alle Darreichungsformen haben große Vorteile, die mit kleinen Nachteilen behaftet sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Optimierung wie bisher tatkräftig weiter vorangetrieben wird.