Späte Stadien (12) – Erschöpfung

Ich habe das Gefühl, dass die zeitlichen Abstände zwischen meinen Beiträgen aus dieser Reihe über Spätstadien immer größer werden. Aber das Gefühl kann täuschen.

Und ich überprüfe das nicht. Es wäre mir zu anstrengend. Und – wie es der Titel „Erschöpfung“ andeutet, ich bin zu ermattet für so etwas.

Besonders stark merke ich das, wenn ich abends zu Bett gehe:

  • Ich schlafe praktisch sofort ein, sobald ich im Bett liege.
  • Oft verzichte ich auf einen Teil des „Zu-Bett-gehen-Rituals“, zum Beispiel schlafe ich in meiner Tageskleidung, weil ich nicht mehr die Kraft habe, einen Schlafanzug anzuziehen.
  • Die Medikamente wirken kaum noch. Erst nachdem ich wenigstens etwas geschlafen habe. Kein Vergleich zu früher, als ich durch die Medikation so aufgeputscht war, dass ich nachts kaum schlafen konnte.
  • Reisen gehen kaum noch, weil die Phasen schlechter Beweglichkeit länger dauern und unberechenbarer auftreten. Und mit „Reisen“ meine ich eher kurze Ausflüge.
  • Jede Form der Bewegung suche ich zu meiden. Ich gehe kaum noch aus dem Haus.
  • Alltägliche Pflichten bleiben ganz liegen oder werden möglichst gestreckt oder nach hinten verschoben. In manchen Fällen habe ich auch stark Inhalte abgespeckt: E-Mails werden kürzer, Telefonate dito – und selbst dieser Beitrag ist möglicherweise einer der kürzesten in dieser Serie.

Wie kann man damit umgehen? Es gibt mehrere Ansätze – in Kombination angewandt.

  • Dinge vorziehen: Zum Beispiel ziehe ich den Schlafanzug nicht erst an, wenn ich auf dem Weg ins Bett bin, sondern eine Stunde davor.
  • Für ausreichenden Schlaf sorgen: Die ersten drei Punkte obiger Liste zeigen (mal wieder) die Bedeutung des Schlafes für die Erholung.
  • Qualität reduzieren: Hier auf der Website schreibe ich für viele Leser. Eine E-Mail dagegen geht oft nur an einen oder jedenfalls an Wenige. Deshalb ist mein Korrekturlesen bei Mails inzwischen reduziert – obwohl ich es dem Empfänger gegenüber respektlos und unhöflich finde. Das kann allerdings zu weit gehen – zum Beispiel habe ich zahlreichen Freunden seit Ewigkeiten überhaupt nicht mehr geschrieben.
  • Gute Freunde können vor allem helfen, den „inneren Schweinehund“ zu besiegen. Sie treiben einen zum Sport oder sonstigen Aktivitäten.
  • Mehr hinterfragen: Wozu? – Wofür benötige ich einen Schlafanzug? Ist es so schlimm, wenn ich in Tageskleidung schlafe?

Sehen Sie? – Ein ganz kurzer Beitrag – schon fertig.

Überanstrengen Sie sich nicht.