Ungerechtigkeit? – Frage des Zufalls

„Wieso hat es gerade mich getroffen?“ – Das fragen sich viele Parkinson-Kranke.

Aber die Frage ist müßig. Sie taugt eher dazu, sich selbst unglücklich zu machen.

Die Frage wird natürlich öfter bei „young onset“-Patienten gestellt, also solchen, die recht früh die Erkrankung bekamen. „Früh“ heißt dabei in den Zwanzigern (ganz früh), in den Dreißigern (sehr früh) oder in den Vierzigern (früh). Ja, selbst die Fünfziger erscheinen noch „vorzeitig“. Denn Parkinson ist eine typische Alterserkrankung. Siehe dazu die nachfolgende Beschreibung, die dem Wikipedia-Eintrag über Parkinson entnommen ist:

Die Erkrankung beginnt meist zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr (Gipfel 58. bis 62. Lebensjahr). Ein Parkinson-Syndrom kann selten bereits vor dem 40. Lebensjahr auftreten. In der Altersgruppe 40 bis 44 Jahre ist etwa einer von 10.000 Menschen betroffen. Die Manifestationsrate der Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter bis etwa zum 75. Lebensjahr an, dann nimmt sie wieder ab. Von den über 80-Jährigen erkranken etwa 1,5–2,0 Prozent an einem Parkinson-Syndrom. In Deutschland wird derzeit von 300.000–400.000 erkrankten Menschen ausgegangen.

Also, je jünger man ist (jedenfalls vor dem Alter von 75 Jahren), desto unwahrscheinlicher ist es, die Erkrankung zu bekommen. Umso mehr erscheint das dann ungerecht.

Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen sich zu fragen, ob ein Millionen-Gewinn im Lotto gerecht oder ungerecht ist? Vermutlich nicht. Warum auch? – Das Spiel mit den Kugeln macht klar, dass es schlichter Zufall ist, ob man gewinnt oder nicht. Bei den vielen Spielern ergibt sich nun einmal aus dem Gesetz der großen Zahlen, dass es alle paar Wochen einen „erwischt“.

Und so ist das natürlich auich mit Erkrankungen: Ab und zu „erwischt“ es einen. Das ist nicht gerecht – aber auch nicht ungerecht. Es hat damit einfach nichts zu tun. Machen Sie sich deshalb nicht verrückt.